Forscher haben herausgefunden, mit welcher diät man nicht nur das universum, den planeten und den ganzen rest retten kann, sondern auch sich selbst.
Folgendes soll man täglich essen: 300g gemüse, 250g milchprodukte, 232g vollkornprodukte, 200g früchte, 125g (wal)nüsse und hülsenfrüchte, 50g fette und öle, 50g kartoffeln, 32g zucker (läßt sich nicht so genau ablesen in der grafik) 29g hühnchen, 28g fisch, 14g rotes fleisch, 13g eier.
Da wirft sich die frage auf, weshalb zucker eigentlich für die ernährung notwendiger sein soll als ei, rotes fleisch, fisch oder hühnchen. Im grunde müßte man überhaupt keinen zucker essen, denn an kohlenhydrate kommt man auch auf anderem wege - die kommen schließlich in allen lebewesen vor.
Nüsse soll man essen. Walnüsse. Was denn nun? Nüsse oder walnüsse? Die früchte der walnuß sind botanisch gesehen keine nüsse, sondern steinfrüchte und das zeug, das vom menschen gegessen wird, ist das innere des steins, genau so wie bei mandeln, die ebenfalls keine nüsse sind. Nüsse hingegen sind beispielsweise die lustigen kleinen dingerchen, die außen auf den erdbeeren sitzen, kein witz. Keine ahnung, wie viele man von denen bräuchte, um die 50g an nüssen, die man täglich essen soll, voll zu kriegen. Dafür benötigt man sicherlich einen recht großen erdbeerberg.
Im verlinkten Zeitartikel wird gefragt »Wie viel Ei sind 13 Gramm?« Ist doch ganz einfach. Ungefähr ein halbes döschen störrogen. Fischeier sind auch eier - und da kommt es dann auf die qualität an, wie viele es sind. Es ist nicht bekannt, ob das schon mal irgendjemand abgezählt hat. Ansonsten sind 13 gramm ei geringfügig mehr als ein wachtelei. Wachteleier wiegen ca. 8 bis 12 gramm, das bißchen weniger wird wohl niemanden umbringen. Und weil wir am tag 29g hühnerfleisch essen dürfen und eine ordentliche bratwachtel ca. 80g auf die waage bringt, kann man jeden zweiten tag so einen miniaturbroiler essen - wiegt zwar ein klein wenig mehr, das gewicht enthält aber auch knochen und die zählen nicht.
Netter speiseplan, der echt voll ausbaufähig ist, wenn man nur ein klein wenig fantasie hat. Die welt wird das allerdings genau so sehr retten wie christliche fastengebote oder veganismus.
Alles zusammen für 5 Minuten aufkochen, dann mit dem Pürierstab ordentlich vermanschen und fertig ist der genehmigte Eintopf. Sind Gewürze erlaubt?
AntwortenLöschenDann wäre meine Empfehlung die Anstaltspackung "Maggi" in der praktischen 1 Liter Packung, tötet zuverlässig jeden merkwürdigen Geschmack, aufgrund der kurzen, aber energiesparenden Kochzeit, ab.
Hat Johannes Calvin schon mal 1534 herum probiert.
Wohl bekomms.
Hmmmm. Lecker. Klingt nach einem neuen rezept für moppelkotze. Hat der Johannes Calvin das selbst gegessen oder wurde das als körperstrafe für andersgläubige verwendet?
LöschenCalvin soll magenkrank gewesen sein – oder wurde er es erst durch seine Diät? Jedenfalls passt die Umsetzung seiner Religionsauffassung zu diesem Krankheitsbild. Kaum 4 Jahrhunderte später kam ein Vegetarier mit schwachem Magen an die Macht im deutschen Reich; die Folgen für die Weltpolitik sind bekannt …
LöschenDaß der Calvin magenkrank war, hätte ich nicht gewußt. Aber bei dem fraß bekommt man früher oder später sicherlich einen magendurchbruch. Ob der andere mit schwachem magen, auf den Du anspielst, sich den womöglich beim selbstverordneten eintopfsonntag eingefangen hat und dadurch noch furchtbarer wurde als er ohnehin schon war?
LöschenRezept von meinem Ur-Ur-(x950)-Vater:
AntwortenLöschen"Erlege das Wild, zerlege es, dörre den Rest ein, dass Du noch in 6 Monden davon hast, so wird es Deinem Stamm gut ergehen!"
So geht es heute bei LIDL an der Kühltruhe zu.
Meine Diät:
Je weniger Leute an meinem Essen herum gefummelt haben, um so besser ist das. Wo ist der Unterschied? Kartoffeln per Presse selbst in Stäbschen schneiden oder Stäbchenpulverkartoffeln aus der Tüte?
Rapsöl heiß werden lassen und rein damit!
Es lebe die naturbelassene Kartoffel!
»Es lebe die naturbelassene Kartoffel!«
LöschenAuf jeden fall, kartoffeln gehen eigentlich immer, denn sie sind sehr gut. Kartoffelstäbchen aus der tüte kommen mir nicht ins haus, rapsöl allerdings auch nicht. Das gilt zwar seit einigen jahren als gesund, schmeckt allerdings erbärmlich. Ich schnitze die kartoffeln von hand in stäbchenform und dann kommen sie mit etwas sesam- oder walnußöl in die »pommesmaschine« (geniale erfindung, das).
Allerdings soll man, laut obenstehendem speiseplan nur 50g kartoffeln am tag essen. Das sind dann höchstens 3 bis 4 pommes. Ich glaube, diesen plan kann man getrost unter »ulk« verbuchen - ach, so, habe ich ohnehin schon getan ^^.
Ich esse nur Kartoffeln aus Bodenhaltung. Und 100 % vegan.
LöschenIch mag lieber die freilaufenden kartoffeln mit den niedlichen knopfaugen.
LöschenIst das inzwischen eine unheilbare Krankheit?
AntwortenLöschenAus allen Ecken und aus allen Fachgebieten tauchen sie empor, die 'neuen Weltenretter' und Experten für die Rettung der Welt, nachdem einige Jahrzehnte im Tiefschlaf verbracht und so ziemlich alles ignoriert und abgewehrt wurde, was irgendwie den Geruch von Wachstums- und Umweltkritik an sich hatte und der Kritik am technischen Fortschrittsglauben verdächtig war.
Sind die Baustellen inzwischen so zahlreich, um noch den Überblick zu behalten?
Ich finde es wirklich unglaublich erbärmlich für eine Wissenschaft, die sich wahrscheinlich auch noch Ernährungswissenschaft nennt, dass sie "uns" Erkenntnisse als neue Erkenntnisse auftischen will, die sie selbst unterdrückt hat und nun als ihre eigenen verkaufen will und dann auch noch in Quantitäten und in Grammzahlen.
Passt aber schon! Welt(rettungs)diät!
Das ist eine krankheit. Und nie ist an den problemen die auto- oder luftfahrtindustrie schuld sondern die doofen menschen, die einfach zu viel fressen.
LöschenOffengestanden bin ich kein fan der wachstumskritik. Kapitalistisches wachstum wird nicht in nährwert gemessen, sondern in geld und das ist etwas völlig anderes.
Wenn kalorien gezählt werden sollen oder grammgenau bestimmte dinge gegessen werden sollen und einem die erbsen stückgenau in den mund gezählt werden, hört es einfach auf. Daran, daß es hunger in der welt gibt, wird sich wenig ändern, so lange für den profit und nicht für die bedürfnisse der menschen produziert wird.
Auf dem Narrenschiff von Käptn Charlie habe ich mal einen Gastbeitrag über die Reichen und die Superreichen in Deutschland geschrieben. Auffällig ist, dass mit den Namen oftmals keine Verbindung zu den Produkt-Labels hergestellt werden kann – nur in wenigen Fällen ist der Familienname mit dem des Produkts identisch. Die Liste ist nebenbei auch ein Dokument dafür, dass viele dieser Herrschaften mit Genuss- und Lebensmitteln den ganz großen Reibach machen.
AntwortenLöschenhttp://narrenschiffsbruecke.blogspot.com/2017/10/die-reichen-und-die-superreichen.html
Insofern -da sind sich hier wohl alle einig- ist die Weltrettungsdiät und andere Greenwashingprodukte nur ein Marketinggag, um mit "nachhaltigen" und "ökologischen" Produkten die letzten Marktnischen zu schließen.
Mit dem Buch "Das Ende der Märchenstunde" hat die Autorin Kathrin Hartmann dargelegt, wie sinnlos es ist, die Welt mit dem Einkaufswagen retten zu wollen, so wie es viele Lohas meinen.
Man muß sich schon etwas bemühen, um zu erfahren, welche superreichen vom kauf der produkte profitieren. In Deinem artikel hattest Du beispielsweise Theo Müller genannt, den man recht einfach mit Müllermilch in verbindung bringen kann. Allerdings gehören zur unternehmensgruppe diverse marken und nonameprodukte diverser discounter, die man als unbedarfter mensch womöglich als konkurrenzprodukte von Müllermilch betrachten würde, aber bevor Müller das niedrigpreissegment anderen überläßt, macht er sich lieber selbst konkurrenz und greift auch noch das geld derer ab, die teure markenprodukte nicht kaufen können oder wollen. Gestern beim discounter gesehen, daß es mozzarrella jetzt auch zum »ein-herz-für-den-produzenten-preis« gibt, damit die landwirte von ihrer arbeit leben können. Warum ist das eigentlich keine selbstverständlichkeit?
LöschenDas buch »Ende der Märchenstunde« habe ich nicht gelesen, ist aber auch kaum notwendig, weil ich nie geglaubt habe, daß man mit kaufentscheidungen etwas ändern könnte. Gelegentlich habe ich auch schon dinge aus fairem handel oder sozialer milchwirtschaft gekauft. Die illusion, daß ich damit die welt retten oder auch nur verbessern könnte habe ich nicht.