Dienstag, 9. August 2016

Ein Radeburger

Heinrich Zille, der später in Berlin als der »Pinselheinrich« bekannt werden sollte, wurde 1858 in Radeburg bei Dresden geboren. Als er ungefähr zehn jahre alt war, zog die familie nach Berlin, wo er durch botendienste geld hinzu verdienen mußte.

Einige jahre später nahm er eine lehrstelle als lithograph an und eignete sich auch nach seiner lehre verschiedene drucktechniken an. Ab 1877 arbeitete er für die Photographische Gesellschaft Berlin. Diese arbeitsstelle verlor er dreißig jahre später, weil er um die jahrhundertwende das elend der hinterhöfe als gegenstand seiner künstlerischen arbeit entdeckt hatte und es im Wilhelministischen Deutschland nicht gern gesehen war, sich das arbeiterelend anzusehen und zu dokumentieren.

Die Ratte
»Von wat is’ se denn jestorb’n?«
»Uns’re wohnung is’ zu naß!«


Eine von Heinrich Zilles stärksten ausagen ist sicherlich »Man kann einen menschen mit einer wohnung genau so gut umbringen wie mit einer axt.«

Am 9. august 1929 starb der künstler an den folgen zweier schlaganfälle.

14 Kommentare:

  1. »Man kann einen menschen mit einer wohnung genau so gut umbringen wie mit einer axt.«

    Ach nee, da hat der Bert B. dat abjekupfert :D

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    1. »Abjekupfert« würde ick nich sagen. Er hat das thema weiter ausgearbeitet. Der olle Zille hat ihm ein stichwort geliefert.

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  2. Oder ihn der sozialen "Fürsorge" ubergibt.

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    1. Richtig. Wir haben alles falsch gemacht. Knapp 90 jahre später ist alles beim alten.

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  3. Danke liebe Mechthild,
    „Det war sein Miljö“ Sagenhaft!
    Schon damals mußttn Sachsen nach Berlin (Kicher)
    Viel Liebes aus Anterpen,
    Deine Freunin Nashenka

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    1. Alle welt kommt nach Berlin.
      Grüße nach Antwerpen von Mechthild

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  4. Ein Radeberger auf diesen Radeburger!

    Prooost!

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  5. In der (leider sehr dürftigen) Online-Gallerie des Märkischen Museums kann man sich einige Grafiken und Fotos Zilles ansehen. Leider ist das nicht verlinkbar - man muss einfach in das "Suchfeld" oben rechts den Namen "Zille" eintragen.

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    1. Danke für den link - ich bin seit jahren nicht mehr auf der internetseite des Märkischen Museums gewesen. Die hat sich ganz schön gemausert.

      Das Märkische Museum ist keine gemäldegalerie, das ist ein »heimatmuseum«, das die Berliner stadtgeschichte zum thema hat. Da gehören künstler wie Heinrich Zille oder auch George Grosz dazu. Berlin war nie »eine« stadt - es ist ein mosaik aus extrem unterschiedlichen geschichten.

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  6. Heinrich Zille hat Berlin gezeichnet wie die Stadt war.Ueberbevölkert, mit einer armen Bevölkerung mit fast keinem Zugang zur Verhütung.(Trotz Julius Fromm Kondome Berlin Ausstoss pro Tag 100000).Wer die wohl benutz hat?

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    1. Na, die Upper Ten. Meistens im Puff, weil Syph damals noch echt unheilbar war. Und die Proletenmänner hatten (ausgelaugt wie sie eben waren) gerade noch genug Dampf, um zu viele Kinder zu zeugen. Das Elend der Verelendeten weltweit.
      Mr. Gates, da liegt das Problem!

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    2. ert_ertrus,Das Elend der Verelendeten weltweit.Genau meine Meinung,Danke.Hoffentlich klappt es mit FP 2020(Familienplanung 2020).Hoffentlich gibt der nächste Papst endlich die Pille,Kondome etc. frei.Nicht für Europa sondern für die kirchengläubige Dritte Welt.

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  7. Seine Grossnichte Helen Zille war von 2006-2009 die Buergermeisterin von Kapstadt und ist zur Zeit die Premierministerin der suedafrikanischen Provinz Westkap.
    So leben die Zilles fort.
    Gruesse aus Auckland, Neuseeland.

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