Freitag, 4. Mai 2012

Bereit zum kentern: neoliberale soße mit teilweise braunen einsprengseln - staat und religion


Fortsetzung - wer die bisherigen artikel noch nicht gelesen hat, findet sie hier:  vorwort , kapitel 1: mehr demokratie wagen und kapitel 2 gesellschaftliche teilhabekapitel 3 bildung, kapitel 4 wissenschaft, kapitel 5 kunst und kulturkapitel 6 verwaltung

Einer der ansprechenderen wahlkampfsprüche in Berlin im spätsommer des vergangenen jahres war »religion privatisieren«.

Das klingt erstmal gut. Religiöse gemeinschaften sollten nicht befugt sein, steuergelder einzusammeln. Wenn ich mir aber überlege, daß »religion privatisieren« eben auch bedeutet, daß die unterschiedlichen glaubensvereine in private konkurrenz um zahlende mitglieder treten, wird mir die angelegenheit unangenehm.
Das recht auf religionsfreiheit sehe ich eindeutig als recht auf »freiheit von religion«. Leider habe ich nicht den eindruck, daß die Piraten diese art der religionsfreiheit achten würden, vielmehr scheinen sie lieber kruden weltanschauungen eine möglichkeit zur klientengewinnung zu geben.

Die fraktionsgeschäftsführerin Berlin, die (man merke auf!) zuvor referentin für gesundheitspolitik ausgerechnet bei der FDP gewesen war, macht ein geschäft mit mutmaßlich scharlatanerie. Sie versucht, unsinn wie feuerlauf, reiki oder pendeln an ein vornehmlich junges und naives publikum zu verkaufen. Und an ein solches publikum wendet sie sich auch in ihrem »schlauen« buch.

Die »Piraten« haben beschlossen, daß sie menschenverachtende aussagen, beispielsweise in bezug auf AIDS- oder krebskranke tolerieren wollen. Gegenüber derartigem scheißdreck bleibe ich intolerant.

Den vergleich zur NSDAP, den ein Pirat selbst zog, hätte ich nicht angestrengt, jedoch möchte ich zu bedenken geben, daß man den eso-quark nicht unterschätzen sollte - so geschichtsbewußt hat der herr Delius vermutlich nicht gedacht.
Religiöse neutralität oder laizismus ist nicht der kurs der »piraten«. 


___
Weiter geht es demnächst mit 8. Famiilienpolitik

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

anmerkungen willkommen, mißbrauch strafbar.