Sonntag, 20. August 2017

Statt gestalten

Über den streit, ob Brandenburgs hauptstadt Potsdam zur barocken Disneylandkulisse werden soll oder vielleicht auch etwas von moderner architektur sichtbar bleiben darf, wurde schon öfter in unterschiedlichen medien berichtet.

In der kommenden woche soll der frevel an der modernen architektur Potsdams weitergehen: der abriss der fachhochschule soll beginnen.
bildschirmfoto vom rbb
Es ist ein trauerspiel, wenn reiche geldsäcke zu bestimmen haben, was andere als »ästhetisch« zu betrachten haben. Für den ästheten Günther Jauch geht nach dem frühen 19. jahrhundert gar nichts mehr. Für ihn ist das dann »Sozialistische Notdurft-Architektur«, wovon er im Spiegel(nr. 26) dann quiemen darf. Was »normale« menschen über die sozialistische architektur denken, ist scheißegal.
Wären sie irgendwie von bedeutung, hätten sie schließlich geld und hätten damit die möglichkeit, einfluß zu nehmen.

Ein blick auf die »Sozialistische Notdurft-Architektur« in Potsdam:
Das ist einer der angenehmen ausblicke, die man in Potsdam genießen kann, so lange man architektur jenseits von Schinkel noch als solche wahrnehmen darf.

Offenbar reicht die einstige parallelwelt der Hohenzollern heute nicht mehr aus:


Revisionistische alte säcke bestimmen, wie unsere städte in zukunft ausehen sollen.

Auch in Berlin wird ein Hohenzollerschloß gebaut:
Das ist zu viel monarchie im alltag.


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