Donnerstag, 15. März 2012

Präsidentschaftswahlen


Vor den präsidentschaftswahlen in Russland anfang märz wurden in der russischen opposition stimmen laut, daß man eine demokratische wahl daran erkennen könne, daß nicht vier monate vorher feststünde, wer die wahl gewinnt.

Das ist richtig: Denn wirkliche demokratien erkennt man daran, daß erst drei wochen vor der wahl über den gewinner gejubelt wird. Schließlich konnte vor vier monaten niemand wissen, daß ein neuer präsident vonnöten wäre. Über ein mögliches wahlergebnis hatte ich damals befürchtungen, die sich leider bewahrheitet haben.

Selbstredend bin ich für die gegenkandidatin Beate Klasfeld. Politisch bin ich mit ihr nicht unbedingt einverstanden. Allerdings bewundere ich ihr engagement, alt-nazis zu enttarnen. Und natürlich, daß sie die courage hatte, den Kiesinger zu ohrfeigen - das hatte er verdient.

Der Gauck hat sich nicht getraut, den herrn Honecker zu ohrfeigen, vielleicht für mangelndes demokratieverständnis oder so - das hatte sich nur der kommunist Ernst Busch auf dem SED-parteitag 1961 getraut.

Über Gauck sind in vergangenen wochen derart viel worte verloren worden, daß ich nichts mehr dazu schreiben muß - letzte nacht träumte ich schon davon: Mir träumte, die wahl am 18. märz könne nicht stattfinden, weil der kandidat überraschend verstorben sei - herzinfarkt des trubels wegen. Träumen messe ich keine bedeutung bei, die sind dafür da, daß man sich beim schlafen nicht zu sehr langweilt, für den inhalt kann man nichts - und ob es ein furchtbarer albtraum war oder nicht, lasse ich offen.


Im folgenden eine kleine linksammlung zum thema - es gibt dazu keine kommentare von mir, die kursiv gesetzten zeilen sind zitate aus den jeweiligen quellen. Diesen artikeln kann ich zu weiten teilen zustimmen, ein glück, daß andere zu dem, was ich in den letzten wochen gedacht habe, viel geschrieben haben. Erspart mir arbeit, sofern irgendwas davon noch unbekannt sein sollte, bitte links klicken.

Der Anti-Gauck
…bei Joachim Gauck kann man eine Art Schauspiel betrachten, das der kindlichen Eitelkeit. Es ist fast niedlich, wie eitel der Kerl ist…

Pastor der Unfreiheit
In einem IM-Bericht vom 2. November 1987 heißt es: „Zum Kirchentag 1988 in Rostock sagte Gauck eindeutig, dass ,wir‘ keinen sogenannten Kirchentag von unten haben wollen und es in Rostock nicht zu solchen Ausschreitungen wie in Berlin kommen wird. Der gesamte Kirchentag ist ein Kirchentag von unten, aber Missbrauchshandlungen läßt er nicht zu … Rostock ist nicht Berlin – Gäste haben sich zu fügen und einzuordnen.“



Mit allen Wassern ungewaschen
Im Oktober 1989 also hatte Kirchenfürst Gauck gerade noch rechtzeitig zum schließlich 200.000 Mitglieder zählenden "Neuen Forum" gefunden, bevor im November die Mauer fiel. Der Kabarettist hat die friedliche Revolution weder initiiert, noch getragen - sondern im Gegenteil sogar beendet. Bevor Pfarrer Gauck wieder in der Bedeutungslosigkeit eines regionalen Kabarettisten verschwand, setzte er sich im rechten Zeitpunkt auf den Saum des Mantels der Geschichte und schleifte über einen Listenplatz des Neuen Forums in die Volkskammer.


Bürger Gauck und der Betrug mit der Freiheit
An irgendeiner Stelle sagt Gauck, er habe das alles nicht aus klugen Büchern oder aus großen Gedichten, sondern aus seiner Lebenserfahrung. Das hatte man schon vorher befürchtet. Ein paar Bücher mit originellen Gedanken, ein paar Gedichte oder Romane, die die sprachliche Seite des Autorendaseins schulen, beides hätte dem Bürger Gauck in seinem Essayistenleben sicherlich gut getan. 


Gut, dass er aus dem Buchgeschäft in die Präsidentenbranche wechselt. 


Die „Ermächtigung“ des Herrn Gauck oder die späte Rache der ehemaligen DDR an der alten Bundesrepublik

Unverbesserlicher „kalter Krieger“


Und noch etwas sollten gerade Sozialdemokraten wissen, wenn Sie Joachim Gauck zum Bundespräsidenten wählen: Sein Denken ist tief im Antikommunismus und kalten Krieg der fünfziger und frühen sechziger Jahre verhaftet. In einer Schärfe, wie dies keine relevante politische Kraft der Gegenwart noch formulieren würde, prangert er die Entspannungspolitik Willy Brandts an.



2 Kommentare:

  1. Meine liebe Mechthild,
    Ich gebe zu bedenken : Klarsfeld?
    „Die pro-zionistische Orientierung und Neuausrichtung der Partei "Die Linke" ist längst kein internes Parteigeheimnis mehr, das vom Politbüro im Rosa-Luxemburg-Haus hinter verschlossenen Türen beschlossen worden wäre.

    Zu stark ist längst der Einfluss einer immer lauter und aggressiver agierenden pro-israelischen Fanriege geworden, die, ähnlich vergleichbaren Grüppchen und Sektierern in anderen Parteien, dem Zionismus gegenüber nicht nur "deutsch-innenpolitisch" Kadavergehorsam zu "schulden" scheint, sondern ganz offensichtlich von diesem auch (tat)kräftig Auslandsunterstützung in jedweder Art und Weise erhält, wenn es darum geht, den angeblich "einzigen demokratischen Staat im Nahen Osten" letztlich nicht nur verbal zu "verteidigen". Keine Peanuts, sondern Millionen, in den USA längst Milliarden, die auf den Gängen und in den Büros korrumpierter zionistischer Polikaster umgeschlagen werden. Aber lassen wir das. Vorerst!

    Propagandaministerien und deren schmutzige Zulieferer aus den Geheimdiensten verfügen heutzutage schließlich über andere Etats als jenes des entsprechenden Reichsministers seiner Zeit. Schließlich hatte dieser noch seine lästige Müh' bis zur Gleichschaltung der Presse, wohingegen heutzutage die "freiwillige Selbstkontrolle", sprich: zionistische Zensur (ZZ), stetig und konsequent vorauseilt, denn auch hier geht es letztlich um Ansehen, Macht und Geld.

    Dass diese Partei die sogenannte "Nazijägerin" und nicht-jüdische Zionistin Klarsfeld als eigene Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten zur Wahl stellt, ist eine Beleidigung für das ganze deutsche Volk und obendrein eine tiefe Kränkung aller gläubigen Menschen, die das religiöse Erbe ihrer in den Lagern gemarterten und gemordeten Vorfahren in sich tragen und weiterführen.
    Weiter lesen :

    http://www.derisraelit.org/2012/03/klarsfeld.html

    Sehr liebe Vorfrühlingsgrüße aus Flandern,
    Deine Nadja

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  2. Liebe Nadja,

    Deine ablehnung gegen frau Klarsfeld teile ich - Du hast recht, ich habe mich sehr darüber geärgert, daß die LINKE ausgerechnet DIE als kandidatin aufgestellt hat. Aber in dieser tollen »auswahl«, vor die ich so oder so nicht gestellt werde, weil die präsidenten in Deutschland nicht vom volk gewählt werden, würde ich mich für sie entscheiden. Nein, würde ich wahrscheinlich auch nicht. Boykott einer solchen »wahl« ist das einzige, was man tun könnte.
    Ich bin gegen derartige staatoberhäupter. Richtig, ich sollte, vor die wahl gestellt, niemals partei ergreifen. Das bringt nichts.

    Liebe grüße aus dem frühlingsfrohen Berlin,
    Mechthild

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