»Wovon man nicht schweigen kann, darüber muß man reden.
Das ist meine meinung. Aber nicht die Wittgensteins.« (Mechthild Mühlstein)
- willkommen in der schlangengrube - (nachtrag ostern 2021)
Freitag, 27. Oktober 2017
Nominierung für das »Goldene Brett« 2017
Am 23. november wird in Wien zum 7. mal das »Goldene Brett« verliehen. Wer einen potentiellen kandidaten dafür weiß, kann ihn bis zum 10. november hier nominieren. Gute chancen auf den preis haben besonders dreiste geschäftemacher, die abwegige theorien vertreten.
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Passend zum Thema einige provokante Fragen, damit sich vielleicht doch noch eine Diskussion zu entwickelt:
AntwortenLöschenGibt es auch nur den geringsten Anhaltspunkt, warum die heutigen Menschen zukünftig klüger werden sollten?
Oder ist die Vorstellung eines Kommunismus vielleicht doch nur eine Art "weltlicher" Religionsersatz, um das Leben etwas erträglicher zu machen?
Schließlich haben alle Weltreligionen weitgehend dasselbe Muster.
Ursprünglich soll es eine Art paradiesischen Zustand gegeben haben (was von Kommunisten oftmals als "Urkommunismus" bezeichnet wird, als die Menschen noch in einer Gütergemeinschaft lebten), dem anschließend die Sünde (bei den Kommunisten die Klassenherrschaft und Ausbeutung) gefolgt ist.
Während zuletzt die Erlösung kommt, meist mit einer vorherigen großen Katastrophe verbunden, auf welche die heutige Welt zweifelsfrei tatsächlich zusteuert.
(Bei den Christen ist das die "Wiederkehr Jesu Christi", bei den Islamisten der "Mahdi" und bei den Kommunisten der Kommunismus, der am Ende einer langen Entwicklung stehen soll.)
Und war die kapitalistische bzw. bürgerliche Gesellschaft wirklich ein Fortschritt?
(Einmal abgesehen von den wenigen Staaten, die davon profitierten, während in den meisten anderen die Menschen wahrscheinlich heute schlechter leben als früher.
Zumal auch die Kriege mit der Einführung kapitalistischer Verhältnisse klar zugenommen haben, während einige Historiker vom vergangenen Jahrhundert mit den zwei Weltkriegen und vielen anderen Kriegen bereits vom "Jahrhundert der Kriege" sprechen und der Dritte - diesmal wahrscheinlich auch atomare - bereits vorbereitet wird bzw. bevorsteht.)
Zumindest keine guten Aussichten.
Grüße
Andreas Neumann
„Der Kommunismus ist für uns kein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben (wird). Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt. Die Bedingungen dieser Bewegung ergeben sich aus der jetzt bestehenden Voraussetzung.“ Die deutsche Ideologie, MEW, Bd. 3. S.35
LöschenNaja "kucaf",
LöschenMarx und vor allem Engels haben auch manchmal viel Unsinn (besonders in den früheren philosophischen Schriften) verbreitet.
Wirklich erwähnenwert ist (mit einigen Ausnahmen) eigentlich nur "Das Kapital" von Karl Marx, das sich um eine wissenschaftliche Erklärung des Kapitalismus bemüht.
Zumindest ist von der "wirklichen Bewegung, welche den jetztigen Zustand aufhebt", vor allem heutzutage kaum etwas zu bemerken bzw. zu sehen - mehr im Gegenteil.
Und daß sich die Bedingungen dieser (kommunistischen) Bewegung - sozusagen von selbst - aus der jetzt bestehenden Voraussetzung ergeben würden, ist schlichtweg falsch.
Bekannlich werden die meisten Menschen heute "rechts" (oder radikalisieren sich in anderen Weltgegenden z.B. religiös usw.) anstatt sozialistisch bzw. gar kommunistisch.
Grüße
Andreas Neumann
@ Andreas
LöschenDas alles paßt leider gar nicht gut zum thema. »Das goldene Brett« ist ein negativpreis, der für esoterik und pseudowissenschaft vergeben wird. Mit religion oder deren »ersatz« hat das nichts zu tun.
Für oberflächliche betrachter mag dieser eso-markt eine harmlose »spinne« sein. Für die geschäftemacher, die z.t. mit den ängsten von todkranken spielen, nicht. Und da habe ich zufällig was gegen.
Noch ergänzend:
AntwortenLöschenDesweiteren ist ein britischer Militärhistoriker (dessen Name mir allerdings entfallen ist), der sein Leben im wesentlichen damit verbracht hat, die Kriege der letzten Zehntausend Jahre zu erforschen, klar zu dem Ergebnis gekommen, daß mit der zunehmenden Einführung privateigentümlicher Verhältnisse (die es bekanntlich auch schon vor dem Kapitalismus gegeben hat, wenn auch noch in einem weitaus geringeren Umfang) die Kriege sowohl qualitativ brutaler als auch zunehmend mehr wurden.
(So war es z.B. bei früheren gelegentlichen und relativ seltenen sog. Stammeskriegen üblich, die Lebensgrundlagen wie z.B. Wasserstellen, Lebensmittelvorräte usw. nicht wechselseitig zu zerstören.
Während die Kriege mit der Kapitulation der Gegner beendet waren, ohne diese zu töten.)
Zudem ist historisch nachvollziehbar, daß frühere Gesellschaften meist im Matriachat lebten (siehe z.B. die Sonnenköniginnen), während das Patriachat erst mit der weitergehenden Etablierung des Privateigentums (wahrscheinlich um das Erbe zu sichern) zur vorherrschenden Lebensform wurde.
(So kannten z.B. frühere Gesellschaften in Afrika, Lateinamerika usw. keine Eifersucht und hatten in ihrer Sprache deshalb auch kein Wort dafür.)
Angesichts dessen und etlichem anderen fragt sich schon, ob wir uns nicht von Äußerlichkeiten blenden lassen (z.B. Autos, PCs, Handys usw., die es früher nicht gab), während wir in Wirklichkeit bereits längst auf einem "absteigenden Ast" sind.
(Zumal sich der damals auch von Marx und Engels vertretene "Geschichtsoptimismus" inzwischen weitgehend blamiert hat.)
Grüße
Andreas Neumann
PS: Auch Marx ist bereits aufgefallen, daß die meisten Menschen im Kapitalismus noch mehr arbeiten müssen als in früheren Zeiten - und das bei einer enorm gestiegenen Produktivität.
(Unter solchen Voraussetzungen nützt letztlich - zumal weltweit gesehen - der gesamte wissenschaftlich-technische Fortschritt kaum etwas.
Auch wenn einige bislang davon profitierten, was allerdings spätestens mit dem bereits absehbaren 3.Weltkrieg ein weitgehendes Ende hat.)
Last not least:
AntwortenLöschenLetztlich denke ich, daß es im Leben weniger darum geht, möglichst viel zu haben, sondern ein zufriedenes und auch erfülltes Leben zu führen.
(Was natürlich die entsprechenden materiellen Voraussetzungen braucht.)
Was nur in einer Gemeinschaft möglich ist.
Und nichts anderes (d.h. gemeinsam) heißt bekanntlich Kommunismus.
Grüße
Andreas Neumann
PS: Inzwischen wurden z.B. Depressionen bereits zur "Volkskrankheit Nr.1", noch vor Krebs und Herzinfarkten.
Während mit einer angebliche Zivilisation, die laufend derartige Erkrankungen mit steigender Tendenz hervorbringt (die ironischerweise oftmals auch noch "Zivilisationskrankheiten" genannt werden), etwas nicht stimmt.
Was vielleicht noch interessant ist:
AntwortenLöschenVor allem Professor Diamond hat sich über Jahrzehnte mit dem Untergang menschlicher Gesellschaften beschäftigt (bekanntlich sind bisher alle Gesellschaften früher oder später untergegangen - sei es aufgrund innerer oder äußerer Ursachen, z.B. Eroberungen usw.), während sich Prof. Grube von der Universität Heidelberg mit der Erforschung (auch mit Ausgrabungen vor Ort in Lateinamerika und der Entzifferung von deren Schriften) des Untergangs der damaligen Mayas in Fachkreisen einen Namen gemacht hat.
Und erschrocken ist, wieviele Parallelen es zur heutigen Zeit gibt.
Obwohl sich äußerlich seitdem viel verändert hat, scheinen die Menschen in ihrem Innersten weitgehend dieselben geblieben, zumindest nicht wesentlich klüger geworden zu sein.
Offensichtlich ist jedenfalls, daß die Bürgerlichen mit dem Privateigentum (vor allem an den Produktionsmitteln) den (inzwischen weitgehend globalen) Irrsinn einer zunehmend gnadenlos werdenden Konkurrenz und eines Kampfes "aller gegen alle" auf die Spitze getrieben haben.
Wie daraus jemals ein mehrheitlich sozialistisches bzw. gar kommunistisches Bewußtsein entstehen soll, ist zumindest fraglich.
Außer, daß es erst wirklich schlimm kommen muß, bevor sich etwas zum Besseren ändert.
(Eine Theorie, die allerdings auf sehr "wackligen Füssen" steht.)
Grüße
Andreas Neumann
Wenn die Bretter alle golden wären, welche manche Zeitgenossen stolz vor ihrer Stirn tragen, würde manch Ort in diesem Land bei Sonnenschein im goldenem Licht erstrahlen … und selbst die Brettlosen blenden!
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