Wer in Berlin geschichtsrelevante orte sucht, wird sich vielleicht in den östlichen abschnitt der Frankfurter Allee verirren. Unweit des u-bahnhofs Magdalenenstraße ist an einem plattenbau folgende gedenktafel angebracht:
Um
die architektur des bauwerks angemessen würdigen zu können, ist es
ratsam, ein paar schritte abstand zu nehmen und es noch einmal zu
betrachten:
Die
überwachungskamera wird von der heute dort ansässigen organisation
weitergenutzt. Täglich passieren tausende diesen ort, ohne daß sich
unmut breitmachen würde. Offenbar lebt man gern in dem zwiespalt, der
sich zwischen vergangenheitsbewältigung und realität der gegenwart
auftut.
Den interessantesten eindruck des gebäudes bietet jedoch
der blick von der gegenüberliegenden straßenseite. Man kann es von der
leuchtreklame auf dem dach bis hin zur gedenktafel an der wand
betrachten und auf sich wirken lassen.
Der überwachungsstaat ist nicht untergegangen. Die ideologie hat sich geändert, das tatmotiv ist geblieben.
Nachtrag september 2012: Vielleicht nach dreieinhalbjahren nicht mehr ganz verständlich. Damals ging der skandal durch die presse, daß die Deutsche Bahn AG rund hundertdreiundsiebzigtausend mitarbeiter ohne ihr wissen bespitzelt hatte. Die menschen werden in diesem staat nicht weniger überwacht als in der untergegangenen DDR. Die überwachung ist bloß anders organisiert.
Nachtrag september 2012: Vielleicht nach dreieinhalbjahren nicht mehr ganz verständlich. Damals ging der skandal durch die presse, daß die Deutsche Bahn AG rund hundertdreiundsiebzigtausend mitarbeiter ohne ihr wissen bespitzelt hatte. Die menschen werden in diesem staat nicht weniger überwacht als in der untergegangenen DDR. Die überwachung ist bloß anders organisiert.
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