Dienstag, 6. April 2010

Henkerhaus

Besucht man das städchen Bernau bei Berlin, findet man einen ort, an dem historische bausubstanz und romantische plattenbauten friedlich zusammenleben.




























Beim umrunden der kernstadt im schatten der stadtmauer, findet man das heimatmuseum, das in einem historischen gebäude untergebracht ist.




























Wenige meter entfernt ein kriegerdenkmal -




























hier gedenkt man der ermordeten mörder an der richtigen adresse: »Am Henkerhaus« heißt die ecke an der man der toten gedenkt. Im »Henkerhaus« befindet sich heute das museum.

Jenseits des »Henkerhauses« ist an der stadtmauer ein kleiner gedenkstein angebracht, fast hätte ich ihn übersehen.





















































klein und bescheiden gedenkt man hier der deserteure.
Auf der tafel, die unterhalb in den boden eingelassen ist, steht:



gewidmet


allen deserteuren und verweigerern
deren heimat die mutter erde ist
die im feind den menschenbruder erkennen
die statt auf generäle
auf den befehl ihres gewissens hören
die nicht an Ideologien
sondern am leben hängen
deren angst kleiner als ihre liebe ist


Derartige gedenktafeln findet man zu selten. Als »helden« gelten die, die helfen den »frieden« in die kassen der rüstunskonzerne zu tragen - während alle, die sich dem verweigern, als »feiglinge« gelten.

Hinter einem henkerhaus anderer qualität befindet sich ebenfalls ein ein ehrenmal:






















Dort hatte man, als ich vorbeikam, in weiser voraussicht die tore geschlossen. Dies stellt nicht die vergangenheit dar, sondern die zukunft. Die namen, der im einsatz getöteten bundeswehrsoldaten erscheinen in einem erbärmlichen led-display. Eine wirklich zukunfts zugewandte investition - man kann ohne großen aufwand beliebig viele namen hinzufügen. Und seit meinem besuch dort ist das angebot an namen, die dort erscheinen, reichhaltiger geworden.

Ich möchte nicht an die denken, die in der perspektivelosigkeit dieser zeit als einzigen ausweg den dienst an der waffe sehen.

Mehr achtung verdienen diejenigen, die sich dem gesellschaftlichen druck nicht beugen, den allgemeinen verhöhnungen als h4empfänger standhalten und trotzdem NEIN sagen!

2 Kommentare:

  1. Liebe Freundin Mechthild,
    Vielen Dank für diesen gelungenen historischen und doch aktuell bezogenen Beitrag. Ich habe auch gleich Herr Frank Valentin von Bernau aufmerksam gemacht. Sein Blog ist: http://vallisblog.blogspot.com
    Müßte Deine Strecke sein :)
    Ganz liebe Grüße,
    Deine Nadja
    <3

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  2. Liebe Nadja,
    herzlichen dank!
    vallisblog habe ich (ich glaub über Dein blog) schon lange gefunden und schaue dort immer mal wieder vorbei.

    An deutschen schulen werden kinder indoktriniert, zur bundeswer zu gehen, weil sie dort immerhin eine ausbildung bekommen.
    Ich will nicht, daß mein 16jähriger neffe - und mit ihm die gesamte generation »zum henker« geschickt wird!
    Liebe grüße
    Mechthild

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