Neuesten forschungsergebnissen des herrn prof. dr. Raffelhüschen zufolge ist ein gesundheitssystem für reiche besonders effizient, wenn man vom system benachteiligte zwar überproportional belastet, sie allerdings vom leistungskatalog ausschließt. Luxus wie zahnmedizinische leistungen benötigt nicht jeder.
Laut Raffelhüschen gäbe es das problem der kinderarmut nicht, wenn man alleinerziehende zur arbeit zwangsverpflichten würde. Welch ein glück, daß sich durch zwangsarbeit das problem des armutslohns lösen läßt - wer geld hat, kann sich eine versicherungspolice kaufen, um selbstlos der notleidenden branche ein paar groschen zuzuschieben, wer trotz arbeit arm bleibt, ist selbst schuld und darf in die röhre gucken.
Das »in die röhre gucken« kann man hier üben:
Die Schöne Aussicht im hintergrund wird zukünftig nur für zahlende gäste freigeschaltet, alle anderen haben keine schönen aussichten mehr.
Zahnbehandlungen sind luxus. Als großzügiger mensch bin ich dafür, daß sie für intelligenz wie herr prof. dr. Raffelhüschen jederzeit kostenlos zur verfügung stehen sollten.
Und dann kommt ein Kurt Beck daher, "waschen Sie sich, gehen Sie zum Friseur und lassen Sie sich ihre kaputten Zähne behandeln, dann kriegen Sie auch einen Job"...
AntwortenLöschenDie neoliberale Katze beißt sich früher oder später immer in den Schwanz, auf die eine oder andere Art.
Ich fürchte, die neoliberale katze will sich in den schwanz beißen, weil in dieser ideologie die »grundidee des wirtschaftens«, nämlich menschliche bedürfnisse (effizient) zu befriedigen, verdreht wird: Es geht nicht darum, daß jeder das bedürfnis nach nahrung, wohnung, medizinischer versorgung, bildung und kultur hat, sondern wie man aus menschlichen grundbedürfnissen kapital schlagen kann.
AntwortenLöschenIn dem gedanken, mit einem grundbedürfnis geld zu verdienen, steckt die idee, daß es verlierer geben muß, weil jemand gewinner sein möchte. Es geht um nichts anderes, als einem teil der bevölkerung die lebensmöglichkeiten vorzuenthalten.
Um an ihrer situation etwas zu ändern müßten »die« sich »bloß« an die gesellschaftliche norm anpassen. Daß das weder erstrebenswert noch möglich ist, spielt dabei keine rolle.