Mittwoch, 27. Juli 2016

Deutsche Sprache - leichte sprache

Weil die Deutsche sprache durchaus eine schwierige sprache ist, in der komplexe dinge kompliziert dargestellt werden können, wurde für geistig- und lernbehinderte menschen die »leichte sprache« erdacht. Hierbei handelt es sich um eine stark vereinfachte schriftsprache, bei der auf konjunktiv und genitiv verzichtet wird. Es soll in kurzen aktiv hauptsätzen geschrieben werden, passiv und nebensätze hingegen sind zu vermeiden. Was man sonst gern unterläßt, nämlich ständig die gleichen wörter zu verwenden, ist in der »leichten sprache« von vorteil, um besser verstanden zu werden. Aus den selben gründen fallen metaphern, fremdwörter und abstrakte begriffe weg. Anstatt mit zahlenwörtern, soll lieber mit begriffen wie »wenige«, »einige«, »viele« etc. gerarbeitet werden.

Für die oben genannte zielgruppe ist die »leichte sprache« mit sicherheit eine gute sache, weil sie auf diese weise einiges lesen und verstehen können. Wie der »Spiegel« (heft 29 vom 16. juli) berichtete haben die freunde der »leichten sprache« das geschäftsmodell längst entdeckt und die zielgruppe erweitert, nicht nur die rund 7,5 funktionalen analphabeten gehören dazu. Nein, angeblich seien ca. 20 millionen der hier lebenden erwachsenen »schriftentwöhnt« - und natürlich die flüchtlinge, für die die »leichte sprache« eine »brücke zur Deutschen sprache« darstelle.

Wenn es tatsächlich 20 millionen »schriftentwöhnte« hierzulande sind, dann spricht das nicht für die »leichte sprache«, sondern für einen besseren sprachunterricht. Ein kastriertes Deutsch zu lehren, ist garantiert kein weg, es nicht-muttersprachlern einfacher zu machen, sich hier vernünftig zu verständigen. Wenn man erstmal eine falsche ausdrucksweise gelernt hat, ist es viel schwieriger sich das wieder abzugewöhnen als es gleich richtig zu lernen.

Ausländer sind keine geistig behinderten und absolut imstande, auf hohem niveau Deutsch zu lernen.

1 Kommentar:

  1. »Ausländer sind keine geistig behinderten und absolut imstande, auf hohem niveau Deutsch zu lernen.«

    Stimmt. Wer mit einer slawischen oder indo-iranischen Muttersprache aufwuchs, der eignet sich das Deutsche
    eher schneller an als ein Deutscher, der den umgekehrten Weg geht. Bei Türkisch und Arabisch wird der Weg schon etwas steiniger – aber die Meisten bewältigen das bravourös. Es gehört zu den Abscheulichkeiten des Mainstreams, die Neuroplastizität zu leugnen – im Interesse der Mächtigen, die gerne eine verdummte Bevölkerung zu IHREN Gunsten bewirtschaften. Vieh hat dumm zu bleiben …

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