Montag, 27. Januar 2014

Foto am montag (91)

Reiherenten (aythya fuligula)

Snowden

Gerade habe ich dieses video mit dem Edward Snowden interview angeschaut. Es war schwer zu ertragen. Der mann hat das, was sein staat tut, für schlimm genug befunden, daß er seine bürgerliche existenz aufs spiel gesetzt hat.

Er bekam morddrohungen für das, was er getan hat.

Mir ist klar, daß er kaum sagen kann, was er denkt, wenn ihm sein leben lieb ist. Daß er dermaßen hündisch der politik der USA ergeben ist, hätte ich letzten endes nicht gedacht.

Snowden ist nicht verräter der USA sondern vermutlich der letzte patriot, der tatsächlich noch an die »werte« irgendwelcher demokratien glaubt. Danken wird ihm das niemand.

Ich auch nicht, denn für patrioten, egal woher, habe ich wenig sympathien übrig.

Sonntag, 26. Januar 2014

Showmaster der großen koalition

Im »Neuen Deutschland« schreibt Leo Fischer, der ehemalige chefredakteur des nachrichtenmagazins »titanic«:

»Allein schon in seinem Habitus signalisiert Lanz jenen Millionen westdeutschen CDU-Rentnern, die hier politisch und kulturell den Ton angeben, dass Deutschland letztlich immer noch so funktioniert, wie sie es aus dem Kalten Krieg gewöhnt sind: Es ist arisch, es ist hetero, es ist schwiegermutterkompatibel - und dabei unverbrüchlich antikommunistisch.

Lanzens Zwillingsbruder im Geiste ist dabei der ewig juxende und lanzhaft gutgelaunte biodeutsche Verwaltungsangestellte Norbert Lammert, der sich derzeit dafür einsetzt, die Zweitstimme abzuschaffen, die Legislaturperiode auf fünf Jahre zu verlängern und damit letztlich der Alleinherrschaft von CDU und SPD Verfassungsrang zu geben. Sein Vorschlag, der mit der monströs aufgeblähten Koalitionsmehrheit durchaus umgesetzt werden könnte, wird derzeit nicht ernstgenommen, dabei ist er durchaus empörend: Das letzte Mal, dass der zweite Mann im Staat ein solches Ermächtigungsgesetz vorschlug, war 1933. Eine Opposition, die das nicht zum Skandal erhebt, braucht allerdings tatsächlich niemand.«
 
 Ganzen artikel lesen…

Samstag, 25. Januar 2014

Schlechte idee zur weltverbesserung

Wenn in Bangladesch eine fabrik einstürzt oder abbrent, was leider häufig passiert, kommt es vor, daß wohlmeinende menschen dann schon wissen, wer schuld am dortigen arbeiterelend sei. Nämlich die konsumenten in den industrieländern, die mit ihrer maßlosen gier nach immer mehr und billigeren waren verantwortlich für ausbeutung und sklavenähnliche arbeitsbedingungen in der dritten welt wären.

Das ist ein komischer gedanke.

Die konsumenten in den industrieländern sind in der mehrheit doch selbst leute, die für möglichst wenig lohn möglichst viel arbeit abliefern sollen. Die treten mit ihrem kleinen portemonnaie, dessen inhalt immer vorn und hinten nicht reicht, um über die runden zu kommen, an einen angebotsorientierten markt und der bietet von so ziemlich allem, was es gibt luxus-varianten, mittelmäßiges und ramsch.

Soll man nun davon ausgehen, daß die menschen immer nur das billigste kaufen, weil sie einfach lust auf ramsch haben?

Die konsumenten haben die verhältnisse der geschäftemacherei nicht eingerichtet. Wenn man Deutschen niedriglöhnern das geld mit produkten von ausländischen niedrigstlöhnern aus der tasche ziehen kann, dann wird es gemacht, wenn daraus ein lohnendes geschäft wird.

Eigentlich denkt man, daß es eine nette idee ist, den armen arbeitern in den drittweltländern ein paar groschen mehr zukommen lassen zu wollen, wenn man betrachtet, daß es denen noch schlechter geht als den hiesigen armen. Weil viele firmen das als geschäftsmodell entdeckt haben, mit dem man profite steigern kann, trifft man inzwischen sogar schon in fast allen dicountern »fair« gehandelte produkte an.

Wieso muß man das eigentlich extra anpreisen? Und weshalb ist es denn keine selbstverständlichkeit, daß »fair« gehandelt wird? Und was ist dieses »fair« überhaupt?

Ich trinke zwar meist »fair trade«-kaffee, weil ich eine sorte entdeckt habe, die mir schmeckt, illusion, daß ich damit den menschen, die ihn anbauen großartig helfe, mache ich mir nicht.

Wenn ich für ein produkt, das ich qualitativ gut finde, mehr bezahle, steigere ich mit dem aufpreis wahrscheinlich eher den guten gewinn der konzerne als ein gutes leben für die menschen, die es herstellen.

Freitag, 24. Januar 2014

Das Hungerlied

Georg Weerth
Verehrter Herr und König,
Weißt du die schlimme Geschicht?
Am Montag aßen wir wenig,
Und am Dienstag aßen wir nicht.

Und am Mittwoch mußten wir darben,
Und am Donnerstag litten wir Not;
Und ach, am Freitag starben
Wir fast den Hungertod!

Drum laß am Samstag backen
Das Brot, fein säuberlich –
Sonst werden wir sonntags packen
Und fressen, o König, dich!

Montag, 20. Januar 2014

Foto am montag (90)

Zum heutigen montag etwas besonderes:


Das foto ist nicht gut gelungen, doch zeigt es einen silberreiher (ardea alba).

Hierzulande seit rund einem jahrhundert ausgerottet. In den vergangenen jahren habe ich mich im herbst und winter selten darüber freuen dürfen, einen silberreiher beobachten zu können. Hier eins der ersten fotos.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Mechthild und die nazis

Einer, der hier nicht verlinkt wird, meint zu glauben, daß ich mich in einem kommentar, den ich gestern schrieb, auf den Nietzsche bezog. Damit ist selbstverständlich mein bezug zu den nazis hergestellt. Ich mußte erstmal herzlich drüber lachen, wie man auf die idee kommen kann, sich einen derart himmelschreienden blödsinn auszudenken. Absurd.

Tatsächlich habe ich mich noch nie auf den Nietzsche bezogen, wie sollte ich das können, wenn ich keins seiner werke gelesen habe? Das sorgt für erheiterung, wenn ich dann andernorts zu lesen kriege, daß meine »religion« der »glaube an den übermenschen« sei und deren »prophet« sei der olle Nietzsche selbst.

Was meinen bezug zu den nazis betrifft, kann ich glatt noch eins oben draufsetzen: den Hitler habe ich gelesen (zumindest zu weiten teilen). Und das würde ich auch jedem nahelegen, der lernen möchte, was die ideen des Deutschen faschismus waren. Es macht definitiv keinen spaß, das zu lesen. Wenn man jedoch über dieses »die nazis, die waren ääächt schlimm gewesen« rauskommen will, muß man wissen, was die eigentlich wollten. Da kommt man an der quallektüre nicht vorbei.

Ich schrieb übrigens folgendes:
Gegen eine reale gesellschaft ohne krieg spricht unsere wirtschaftsform. Kriege werden aus wirtschaftlichen interessen geführt, länder, die ihre bevölkerungen, rohstoffe und dergleichen der kapitalistischen verwertung entziehen, stehen den angeblich »zivilisierten« industrienationen bzw. deren kapitalinteressen entgegen.



Die übelsten diktaturen (z.b. in damals Spanien, Chile oder Griechenland) werden vom »zivilisierten westen« toleriert, solange sie nicht auf die idee kommen, etwas anderes als kapitalismus zu machen. Deshalb gelten vergleichsweise harmlose staaten wie Kuba oder Venezuela als »böse«, während einem finstren staat wie Saudiland im großen stil panzer und andere rüstungsgüter verkauft werden.

Hätte man eine wirtschaft, die nicht für kapitalvermehrung, sondern für die bedürfnisse der menschen produzieren würde, wären panzer, bomben, granaten etc. überflüssig. Im grunde ist die herstellung solcher güter zeitverschwendung. Kein mensch, der halbwegs bei trost ist, braucht dergleichen für seinen persönlichen bedarf (wer öfter zugeparkt wird, wünscht sich vielleicht schon manchmal einen T-35, aber der ist nicht schnell und vom verbrauch her ungünstig). In den meisten fällen will die mehrheit der bevölkerung der jeweiligen länder keinen krieg. Die leute wissen, daß in kriegen menschen sterben und verstümmelt werden. Die meisten lehnen das ab.



In Deutschland geht es langsam so hinterhältig zu wie in den USA, daß leute aus der unterschicht, wenn sie irgendwie aus ihrem elend rauswollen, in zur armee gehen müssen, weil das die einzige möglichkeit ist.

Mit dem wesen des menschen, wie der Herr Karl behauptet, hat das wenig zu tun.

Ich glaube keineswegs, wie andernorts behauptet, an irgendeinen »übermenschen«. Ich denke jedoch, daß wenn die menschen nicht mehr in ein globales konkurrenzsystem gezwungen werden, sondern stattdessen miteinander kooperieren können, weil die existenz eines jeden nicht in frage gestellt wird und die menschen nicht nach nationalen interessen gegeneinander aufgehetzt werden, die welt relativ friedlich sein könnte.

Mit der »selbsterlösung« eines »übermenschen« hat das nicht die bohne zu tun.

Mein verehrter und eifriger leser wird aus diesem artikel auch wieder nur mitnehmen, was ihm beliebt. Und das wird sein, daß ich Hitler gelesen habe, schließlich ist das ein »beweis«, daß ich faschistin bin und nicht das, was ich vorgebe zu sein.

Dazu sage ich, meidet sekundärliteratur: wenn Ihr wissen wollt, was ich denke, lest hier. Wenn Ihr wissen wollt, was andere denken, lest bei denen. Aber mißtraut denen, die über andere schreiben. Auch mir, schließlich habe ich gerade über einen anderen geschrieben.

Hoffentlich ist es mir gelungen, einigermaßen sachlich zu bleiben, das ist nicht einfach, wenn man mit konfusem konfrontiert wird.

15. januar 1919


Stillgestanden, Hacken zusammen, Hände an die Hosennaht. Herr Doktor im weißen Mantel, Herr Pflasterkasten, hier ist ein Mann, den fanden wir im Tiergarten im Dreck. Hätten ihn beinahe überfahren, den haben sie auf die Straße geschmissen, das rote Pack. Tot ist er wohl auch, oder etwa nicht?

So, so. Unbekannter Mann, im Tiergarten gefunden. Gerade frisch scheint er auch nicht zu sein. Kopfwunden. Wollen mal Herztöne suchen.

Leider keine Zeit. Mann ist in besten Händen. Denken, haben unsere Pflicht getan. ’n Abend. Heraus, zum Auto. Gratuliere, ging fix, wie geölt. Den sind wir los. Unbekannter Mann im tiefsten Tiergarten gefunden, eine harte Nuß für Kriminalisten.

Im Ernstfall haben wir ihn auf der Flucht erschossen. (...)

Wo geht es jetzt hin? Wer weiß? Wer viel fragt, kriegt viele Antworten. Wohin? Wo es schön ist, zu Mutter Grün. Die Mutter ist nicht grün im Winter. Wo’s schön ist, wo’s düster ist.

Vorwärts, Jäger, Tempo, mehr Gas, nächster Gang.
Die blutige Rosa, die rote Sau, jetzt liegt sie da, man kann sich freuen. (...)

Die Leiche Rosas wurde im Mai an Land getrieben. Die Beisetzung der beiden in Friedrichsfelde erfolgte unter riesiger Teilnahme der Berliner Arbeiterschaft und gestaltete sich zu einer Demonstration, die beinahe an die vom 6. Januar heranreichte. Sie war auch von derselben Masse wie damals gebildet, nur daß sie es jetzt leichter hatte wie im Januar. Denn jetzt brauchte man nicht zu streiten und zu beraten auf welche Objekte man sich werfen wollte. Jetzt stand das Ziel fest.

Man zog auf einen Friedhof.



Alfred Döblin

Dienstag, 14. Januar 2014

»Revolution« von oben

Am sonntagmorgen fand ich eine der zeitungen mit den vier buchstaben und den großen überschriften für die (politisch) kurzsichtigen in der bahn. Als ich das titelbild sah, wären mir fast die zuvor verzehrten sonntagsschrippen aus dem gesicht gefallen:
Die »revolution« hatte die ministerin bereits im jahre 2008 ausgerufen, als sie das elterngeld durchdrückte, das ärmere menschen benachteiligte.

Sie sprach von der »leisen revolution« als das sogenannte »elterngeld« das »mutterschaftsgeld« ablöste.

Das »mutterschaftsgeld« war mitte der 80er jahre eingeführt worden, damit ungewollt schwangeren frauen eine möglichkeit eröffnet wird, irgendwie über die runden zu kommen, wenn sie sich gegen einen schwangerschaftsabbruch entscheiden. »Gut« war an dieser idee wenig, es beinhaltete die konservative idee, daß ein kind nun einmal zur mutter gehöre und schloß es aus, daß sich auch der vater um das kind kümmern könnte und dann auf hilfe angewiesen sein könnte.

Daß es möglich ist, schlechtes beschissener zu machen hat die von der LeyIn bewiesen: denn nach ihrer »revolutionären idee« bekamen arme leute unterschiedlichsten geschlechts in notlage nichts mehr, das alles sei durch die kargen h4 leistungen abgedeckt. Ihr galt es als »revolution«, das bürgerliche modell zu stützen, das zwei gutverdiener voraussetzt.

Und jetzt gibt es schon wieder »revolution«.

Schon in der kita sollen die kleinen auf die BW eingeschworen werden. Ist schließlich viel besser als erst in der grundschule anzufangen. Die grinsekatze hat jedoch auch anderes auf lager.

Morgens früh um sechs Uhr stehen die Kinder vor dem Bett. Disziplin bedeutet auch, für andere verläßlich da zu sein und nicht nur, wenn man Lust dazu hat. Das zeichnet auch das Soldat sein aus

Da will die BILD sie mal »menscheln« lassen, da gibt sie zu sich nicht immer »korrekt« verhalten zu haben, so von wegen »bummelstudentin« und so.

Aber es geht trotzdem in die hose: morgens um sechs stehen bei »normalen« menschen nicht die selbstgemachten kinder am bett und nerven, da steht die nicht selbstgemachte frühschicht und nervt. Die hat keinen blassen dunst davon, wie menschen in diesem staat leben. Muß sie auch nicht haben. Sie ist schließlich bloß ministerin. Man muß sich hier nicht disziplinieren, weil da irgendjemand anders wäre, um den man sich kümmern müßte, so sozial ist diese gesellschaft nicht. Allein um zu überleben, wird man gezwungen verläßlich zu sein. Daß die das dann noch mit dem »soldat sein« in verbindung bringt, macht die idee noch ekelhafter.

Wir haben am meisten von den Soldatinnen und Soldaten, wenn sie eine Balance zwischen Dienst und Familienleben finden. Dann sind sie motiviert und einsatzfreudig. Deshalb müssen wir Dienst- und Familienzeiten besser aufeinander abstimmen.

»Kraft durch Freude« könnte man das nennen.

Wenn jemand eine steile Karriere macht, dann geht das auch in großen Wirtschaftskonzernen nicht ohne häufige Positions- und Ortswechsel. Aber die Frage ist, ob dies für die große Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten immer sinnvoll ist. Das müssen wir überprüfen.

Als arbeitsministerin hat es die grinsekatze wenig interessiert, ob es für menschen, wenn sie arbeitsbedingt aus ihrem sozialen umfeld gerissen werden, unbedingt sinnvoll sei.



Die holt glatt den krieg ins land, damit (werdende) väter und mütter in der bundeswehr nicht mehr sonstwohin zum arbeitseinsatz müssen, sondern bequem von zu hause aus arbeiten können. Dafür sind die »allerseits beliebten« drohnen auch äußerst hilfreich.


Ach, wenn sie dann mal im ministerium SCHLAFEN würde. Wer schläft, richtet nichts an.

Aber ein Kongress oder eine Tagung muss am Wochenende nicht sein. Das kann man auch am Freitag machen.

Hat sie sich für »normalarbeitnehmer« je eingesetzt, als sie arbeitsministerin war?

Nein.

Klar, ein kongress oder eine tagung kann stattfinden, wenn die leute zeit dazu haben - also am wochenende.

Die weiß nichts von der realität. »Normalarbeitnehmer« hingegen wissen dank ihrer arbeitsmarktpolitik schon lange nicht mehr, was »wochenende« eigentlich bedeutet.

Für den Schutz der Soldaten in gefährlichen Einsätzen ist die Aufklärungsdrohne existenziell wichtig.

Die ministerin möchte offenbar, daß es bequemer wird, krieg von zu hause aus zu führen.

Die »bundeswehr« ist kein »völlig normaler arbeitgeber«. Die millitarisierung der gesellschaft, die derzeit stattfindet, sollte niemand als »einfach gegeben« hinnehmen.


Montag, 13. Januar 2014

Foto am montag (89)

Winterabend in Charlottenburg
Wenngleich auch bei fast frühlingshaften temperaturen.

Samstag, 11. Januar 2014

Marx in München

Als student der Ludwig-Maximilians-Universität hat man es offenbar nicht leicht. Wenn man den klassiker der politischen ökonomie lesen möchte, muß man als »eine art geheimbund« in aktion treten und seinen namen besser nicht der presse verraten.

Bei den »saupreißn« ist das zum glück anders, da kann man einfach in die uni spazieren, Marx lesen, denn hier ist das buch erstaunlicherweise nicht verboten. Und auf der treppe zu den hörsälen kommt man an einer marmornen wand vorbei, an der in goldenen lettern
»Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern«.

geschrieben steht. Das stammt natürlich nicht vom pfaffen Gauck, sondern von Karl Marx.

Unispiegelschreiberin Baurmann findet, man brauche eine übersetzungshilfe, wenn man den Marx verstehen wolle, der sei unverständlich, der vielen fremdwörter wegen. Dabei ist in jeder ordentlichen Marx ausgabe ein ausführliches fremdwörterverzeichnis, das ist jedoch nur für alphabeten und nicht für Unispiegelschreiberinnen. Studenten hingegen tät ich es eigentlich zutrauen, daß sie imstande sind, im inhaltsverzeichnis nachzulesen, was im register steht.

Einer, der in der Unispiegelgeschichte Sebastian genannt wird, will es nicht hinnehmen »an die gesetze des marktes zu glauben« und sich seinen gesetzen unterwerfen zu müssen. Der muß anscheindend noch weiterlernen.

In dem dicken buch doch drin, daß es da nichts zu glauben gibt und daß, solange es kapitalismus gibt, die leute den zwangsläufigkeiten des marktes unterworfen sind. Denen kann man sich fügen oder revolution machen.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Aufregende werbung

Mit dem argument, daß niemand sich aufregen solle, wurde die »säkulare werbekampagne«, die auf bussen darauf hinweisen wollte, daß es »womöglich keinen gott gäbe« vor jahren von den Berliner Verkehrsbetrieben abgelehnt.

Wenn es den verkehrsbetrieben darum ginge, daß man sich nicht aufregen soll, würden sie solche werbung ebenfalls unterbinden:
Stattdessen kein atheismus, jedoch werbung für millitär. Und werbung für glaubenskram wie homöopathie und andere quacksalbereien, über die man sich zwangsläufig aufregen muß.

Nee, BVG. Schlechtes argument, daß sich gläubige menschen durch atheistische werbung belästigt fühlen könnten und sich niemand über werbung im öpnv aufregen solle.

Ich fühle mich durch werbung generell belästigt, aber ganz besonders von werbung fürs millitär. Darüber rege ich mich sogar auf.

Und es wird nichts daran ändern, daß weiterhin in bahnen und auf bussen dafür geworben wird.

Montag, 6. Januar 2014

Foto am montag (88)

Morgens, wenn ich der alltäglichen mühsal entgegensteuere, ist es stockfinster.

Wenn ich aus der s-bahn steige, denkt niemand dran, daß die sonne vielleicht aufgehen könnte. Bevor sie aufgeht, höre mindestens ich zwei sänger, die einander übertrumpfen wollen.

Jeden tag ist es der morgendliche rotkehlchengesang, der mich über die scheußlichkeiten und die öde des alltags hinwegträgt.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Auf ein neues und doch wieder alles beim alten

Bei der pfarrerstochter gab es zum neuen jahr die üblichen durchhalteparolen, daß jeder mensch für die kapitalistische verwertung nützlich sein kann, auch wenn er aus gemeinheit, pardon, selbstverständlich für den »gemeinsinn«, kostenlos arbeite.

Desweiteren sprach sie davon, daß sie sich vorgenommen habe, öfter an die frische luft zu gehen. Das sagt sie zu neujahr, wenn in Berlin, dank böllerei ein smog herrscht wie in Peking oder Shanghai. Gemeinheit.

Und dabei hätte das volk doch im vergangenen jahr die möglichkeit gehabt, sie an die frische luft zu setzen. Das war sehr gemein vom volk, denn im september besteht in Berlin keinerlei smoggefahr, weshalb sie von der frischen luft wirklich was gehabt hätte.

Frau Merkel und ihren kollegen wünsche ich dermaßen viel frischluft, daß sie »high« davon werden.

Allen anderen ein vielleicht völlig unerwartet schönes jahr 2014.