Freitag, 18. Juli 2014

Montags zu hause bleiben - teil 4 - teilnehmer der montagmahnwachen

Im Juni führte die TU Berlin eine befragung der teilnehmer der »montagsmahnwachen für den frieden« durch. Daran nahmen in Berlin und vier anderen städten knapp 400 demonstranten teil, was einem knappen viertel der dortigen teilnehmer insgesamt entsprach.

Das altersspektrum der montagsmahnwache ist realtiv jung, fast 50  % der teilnehmer der montagsmahnwachen sind zwischen 25 und 39 jahren alt. Damit läßt sich vielleicht erklären, warum 39 % der leute sich auf einer links-mitte-rechts-skala nicht einordnen können, denn mit den jahren weiß man doch eigentlich, ob man eher progressiv, liberal oder eher konservativ/reaktionär denkt. Die teilnehmer der montagsmahnwachen sehen das zum teil als »bauernfängerei«.

»Bauernfängerei« ist es, wenn man wie unterhosenforscher Elsässer mit reaktionären ideen hausieren geht und dann von sich behauptet »links« zu sein.

Wenn man sich eine welt ohne widersprüche und konflikte wünscht, sollte man sich als erstes überlegen, wo denn die hauptursachen für konflikte liegen und worin die widersprüche in der gesellschaft denn liegen. Mit dem schuldgeld können die nämlich nicht aus dem weg geräumt werden, weil die ausbeutung im kapitalismus nicht allein durch den zins stattfindet, sondern auch durch die ungleichverteilung der produktionsmittel.

42,6 % der befragten gaben an, bei der letzten bundestagswahl die LINKSpartei gewählt zu haben, die »volksparteien« kamen auf zusammen knapp 7 %, während GRÜNE, PIRATEN und AfD jeweils zwischen 12 bis 15 % der stimmen bekamen.

Eine diktatur im nationalinteresse wurde von rund 90 % der befragten abgelehnt, interessanter weise waren jedoch knapp 20  % der ansicht, daß wir einen führer bräuchten, der zum wohl aller Deutschen mit starker hand regiert. Tut das die Merkel nicht schon? Mit starker hand regieren, zum wohle des nationalinteresses?

Antisemitischen oder NS-verharmlosenden äußerungen stand die breite mehrheit ablehnend gegenüber. Ungefähr 2 % waren der ansicht, daß der Hitlerfaschismus seine guten seiten hatte oder daß juden mit üblen tricks arbeiten würden, um zu erreichen, was sie wollen. Im vergleich zur gesamtbevölkerung liegt nach dieser befragung der anteil der rechtsextremen auf den montagsmahnwachen unter dem durchschnitt der gesamtbevölkerung.

Für mich stellt sich da nur die frage, warum leute, die offenbar wenig oder nichts mit den reaktionären ansichten des großteils der redner zu tun haben, sich hinstellen und denen zujubeln. Als würden sie nichts von dem begreifen, was dort geredet wird.

Morgen, am 19. juli soll in Berlin die erste bundesweite mahnwache stattfinden. Bleibt zu hause. Es geht nicht hauptsächlich um den frieden, sondern um werbung und selbstdarstellung einiger wichtigtuer.

Und wenn Ihr den Berlinaufenthalt schon geplant habt, packt die badehose ein und nichts wie raus zum Wannsee. Morgen werden hier temperaturen um 32°C erwartet, dann wird in der innenstadt eine unerträgliche hitze brüten. Also macht ein picknick im Treptower Park, schaut Euch die »gärten der welt« im Erholungspark Marzahn an, springt zur abkühlung in Müggel- Tegeler- oder Langen See oder was es sonst noch gibt.

Oder »geht mal in den wald! Ja?!« (Ken Jebsen).

Ausflugstipps gibt es hier.

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