Sonntag, 28. November 2010

Die Atomlüge

Heut früh besuchte ich eine veranstaltung mit Dieter Herrmann. Bei allem respekt vor Herrn Prof. Dr. Dieter B. Hermann - ich bin im gegensatz zu ihm nach wie vor gegen atomenergie. Der schaden, den diese anrichtet wird langfristig erheblich größer sein als ihr nutzen.

Die 45-Min reportage berichtet über den »billigen« und »sauberen« atomstrom. An sich ist es nichts neues, daß die entstehenden kosten auf die allgemeinheit abgewälzt werden. Wenn man sich das anschaut, kommt man auf den gedanken, daß eigentlich noch viel zu wenige in Gorleben gegen den castortransportdemonstriert haben.











In voller länge und am stück ist die doku auch hier

Niemand weiß, wohin das führen soll. Im umfeld der Asse
gibt es eine erhöhte anzahl von krebseerkrankungen. Und niemand weiß, woher das kommt.

Montag, 22. November 2010

Neuer Preis Ihres Stromprodukts, gültig ab 1. Januar 2011

lautete die hübsche betreffzeile eines schreibens, das mir kürzlich ins haus flatterte. Fast noch besser als die wortschöpfung »stromprodukt« gefiel mir die begründung, weshalb der strom teurer werden muß:

» ...der Anteil an umweltfreundlich erzeugtem Strom (z.B. aus Wind und Sonne) nimmt weiter zu. Diese erneuerbaren Energien werden durch eine gesetzliche Umlage finanziell gefördert, die alle Stromkunden über ihren Energieversorger tragen.
Die dadurch gestiegenen Kosten sind der wesentliche Grund, warum wir unsere Preise im kommenden Jahr leider nicht stabil halten können und eine Preisanpassung erforderlich ist...«

Verständlich, daß die preise erhöht werden müssen. Wie man den nachrichten entnehmen konnte, haben die energieversorger ordentliche gewinne gemacht.

Auch klar, daß die kosten durch regenerative steigen müssen, wenn die sonne kostenlos auf photovoltaikanlagen scheint und der wind völlig gratis windräder dreht. Das muß natürlich auf dauer teurer kommen, als menschen sich in einem bergwerk schinden zu lassen, um dort kohle oder uran abzubauen, störanfällige atomkraftwerke weiterlaufen zu lassen und alle welt der gefahr der radioaktiven verseuchung preiszugeben, ohne zu wissen, wo man mit dem hochgiftigen müll hinsoll. Ganz zu schweigen von den gefährlichen und teuren castortransporten.

Als hätte die regierung mit den laufzeitverlängerungen für atomkraftwerke den konzernen nicht bereits ein milliardenschweres geschenk gemacht wird so getan, als sei allein die umlage für erneuerbare energien dran schuld, daß der preis steigt.

Selbst, wenn ich berücksichtige, daß in den 3,5 cent die ab dem 1. januar anstatt der bisher üblichen knapp 2,05 cent noch keine umsatzsteuer enthalten ist (ist das so?), berechnet mein anbieter pro kWh 1/3 cent zu viel, das klingt lächerlich gering, ergibt auf sämtliche stromkunden hochgerechnet allerdings millionen mehreinnahmen, die vor allem in ärmeren haushalten fehlen werden.



Zur erinnerung der »monitor«bericht vom 23. juli 2009 über die lügen vom billigen atomstrom

Freitag, 19. November 2010

Kaum überraschende »neuigkeiten«

Diese woche fand der Bundesrechnungshof heraus, daß 1eurojobs die vermittlungschancen arbeitsloser menschen nicht verbessern.

Was hätte man auch erwarten sollen? Es ist nach wie vor unmöglich, den menschen arbeitsstellen zu vermitteln, die es nicht gibt! (Lesen zum thema kann man hier  -  hier, hier und hier )

Und die »vermittlungserfolge«, die verbucht wurden, waren oft produkte der phantasie: Die leute wurden per »vergabe ABM«  vom dritten in den ersten arbeitsmarkt umsortiert: sie »durften« also auf staatskosten in privaten firmen aufträge, die im öffentlichen interesse standen, abwickeln. Wahrscheinlich in den meisten fällen für monatslöhne, die unter 1200 brutto lagen - somit ergänzend h4 bezogen werden mußte, sofern die leute es beantragt hatten.

»Zusätzliche« arbeit ist ein hirngespinst! Das gibt es nicht! Es wurden nur reguläre »öffentliche« stellen in 1eurostellen oder in ABMstellen umgemünzt. Das »jobwunder« (ich bin immer noch der auffassung, daß das ziel eines ausgebildeten menschen, der einen beruf hat, kein »job« sein kann!) bestand darin, einigermaßen »vernünftige« arbeitsstellen in jeweiles zwei bis drei »jobs« umzuwandeln. Heutzutage muß schließlich keiner mehr von der arbeit leben können. Man hat ja das amt - oder wenigstens die pulsadern, die man sich aufschlitzen könnte.

Freitag, 5. November 2010

Bedingungsloses grundeinkommen

In den vergangenen wochen habe ich an einem ausführlicheren artikel zum thema »bedingungsloses grundeinkommen« gearbeitet - weil am samstag in Berlin eine demo stattfinden wird, auf der man mich vergeblich suchen kann, möchte ich den schluß meines artikels vorwegnehmen:

Ich bin dagegen!

Wenn man die verschiedenen modelle vergleicht und darüber nachdenkt, stellt man fest, daß hier die habenichtse und die mittelschicht für die wohltaten bezahlen müssen, die der Oberschicht zugedacht sind. Im grunde genau wie immer, nur schlimmer als jetzt. Hier sollen die derzeitigen sozialsysteme, verbunden mit lohnkostenersparnis, zerschlagen werden.

Durch h4 ist die zahlungsmoral vieler arbeitgeber schon gründlich aufgeweicht »weshalb soll ich lohn zahlen? Du bekommst doch sowieso geld vom amt!« Heute läuft das auf halblegalem wege, denn eigentlich sollen arbeitslose sich schon nach bezahlter arbeit umsehen und unabhängig vom amt werden.

Arbeitgeber wie der herr Anti-Schlecker, die nach »bürgergeld« oder »bedingungslosem grundeinkommen schreien«, wollen endlich ein reines gewissen haben, wenn sie menschen ohne bezahlung ausbeuten, denn dann ist für jeden irgendwie gesorgt, man muß nichts bezahlen!

So verlockend der gedanke ist, relativ einfach aus dieser tretmühle herauszukommen: Ein bedingungsloses grundeinkommen ändert nichts an den derzeitigen verhältnissen. Im gegenteil: Stärker als zuvor wird erwartet werden, daß man auf seinen lohn verzichtet »um der guten sache willen«.

Wenn man das lohnsystem abschaffen möchte, gibt es gewiß bessere ansätze

Donnerstag, 4. November 2010

Merkel integrationsunwillig

Beim durchblättern eines boulevardblattes vom sonntage fiel mir auf, daß die kanzlerin zum ersten mal eine entscheidung getroffen hat, mit der ich konform gehe. Sie will das sarrazynische buch nicht lesen.



Wer Sarrazins schmierige scheiße in gebundener form nicht kaufen und zu konsumieren ist also integrationsunwillig. Der »sarrazene« scheint leicht verwirrt zu sein: Nicht die Türkei, oder hierlebende Türken, bedrohen christliche werte, sondern der werte Herr T.S. selbst.

Sofern er mit seiner theorie, daß dumme frauen öfter gebären als intelligente, wäre frau Ursula von der Leyen das allerbeste beispiel - manchmal trifft selbst die dümmste theorie zu! Ich werde es der kanzlerin gleichtun und das machwerk nicht lesen - manchmal hat die Merkel sogar recht.

Dienstag, 2. November 2010

Held

Erst heute hörte ich, daß Karl Held im Oktober verstorben sei.

Leseempfehlung: »DDR kaputt – Deutschland ganz«. Seine analysen und scharfsinnigen texte werde ich sehr vermissen.